Der Werber (T)


Vorspiel: C G | C G | a E | a
Strophe: |: C G | C G | a E | a :|
G G7 | C | G G7 | C | G G7 | C | a E | a
Es war an einem Sommertag, irgendwann und irgendwo.
Da tönte plötzlich Trommelschlag. und Flötenspiel klang froh.
Es war eine muntre, bunte Schar, die machte vor dem Rathaus halt.
Den Grund, weshalb sie gekommen war, erfuhren die Leute bald.

Ein Mann mit einem Federhut rief: Männer! Hört mir zu!
Ich verspreche euch Geld und Gut und Ehre noch dazu!
Der Kaiser braucht euch, reiht euch ein! Hängt nicht an Weib und Haus!
Es wird auch gar nicht lange sein - zieht mit ins Feld hinaus!“

Im Wirtshaus war das Trinken frei, bezahlt mit Kaisers Gold.
Und während dieser Zecherei trat mancher in des Kaisers Sold.
Gab seiner Braut den Abschiedskuss, versuchte als Soldat sein Glück,
sah nicht des Werbers Pferdefuß und kommt nicht mehr zurück.

Mit Flötenspiel und Trommelschlag ging’s früh am Morgen fort.
Die Schar ward größer, denn es lag am Weg noch mancher Ort.
Der Werber mit dem Federhut macht sein Geschäft nicht schlecht,
versprach noch vielen Geld und Gut - dem Kaiser, dem war’s recht.

Die Jahre gingen in das Land, und von der großen Schar
gab’s keinen, der nach Hause fand, wie er gegangen war:
Der eine ließ sein Bein im Feld, blind kam ein andrer an.
Die meisten hatte der Tod gefällt, der jede Schlacht gewann.

Die letzten Tränen waren kaum geweint, da waren sie
auch schon vergessen wie ein Traum, die Menschen lernen nie.
Und dann an einem Sommertag, irgendwann und irgendwo,
da tönte plötzlich Trommelschlag, und Flötenspiel klang froh.







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